Wohin mit den Wagen?

Wer kann helfen?

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Wohin mit den Wagen?
Ein Bericht von Ingrid Bäumer.

Freitagnachmittag auf dem provisorischen Vereinsplatz in Niederkassel-Ort. Dennis Ruffing, Dennis Grun und Philipp Häger vom Junggesellenverein haben sich den Getränkewagen vorgenommen: Er bekommt einen frischen weißen Anstrich, außerdem schauen die jungen Männer, ob unter dem Wagen alles in Ordnung ist. Von den anderen Ortsvereinen – der KG Grün-Gelb und der IGK Blau-Gelb – kommen auch Leute vorbei, jeder wird mit Handschlag begrüßt. Man kennt sich und werkelt zusammen, denn die drei Vereine dürfen seit Mitte 2011 gemeinsam den Platz als Abstellraum für ihre Habseligkeiten nutzen. Als Gegenleistung für das Entgegenkommen der Stadt hatten die Vereinsleute den Platz geschottert und gesäubert.

Ein paar Container stehen hier, außerdem Bauwagen und zwei riesige Karnevalswagen. „Zugegeben, es macht ein bisschen den Eindruck eines Zigeunerlagers“, räumt Edwin Sommer von der KG Grün-Gelb ein. Doch zumindest wenn die Bäume Laub tragen ist inzwischen von der Straße aus kaum noch etwas zu sehen. Trotzdem: Ende Oktober müssen die Wagen und Container hier weg. Das teilte der Bürgermeister den Vereinen Mitte August mit. Grund ist die Expansion des DRK: Neben der Einsatzzentrale entsteht ein neues Ausbildungszentrum. Der Anbau geht zu Lasten des bestehenden Parkplatzes, deshalb will das DRK nun seinen Parkplatz auf den Vereinsplatz bauen. „Es ist verständlich, dass das DRK erweitert“, sagt Ramon Wiener von den Junggesellen. „Aber dass wir innerhalb von zweieinhalb Monaten Ersatz finden sollen, ist schon eine sehr kurze Frist.“

Wohin mit den langen Festwagen, mit den Containern und dem ganzen Krimskrams, den ein Brauchtumsverein nun mal so braucht? „Wir haben versucht, privat etwas zu finden“, beteuert André Neff, Vorsitzender der IGK Blau-Gelb, „zum Beispiel bei Bauern im Umfeld oder in einer Gewerbehalle.“ Wiener und Sommer nicken. „Aber alle haben dankend abgelehnt.“

Von der Stadt heißt es: keine Flächen verfügbar. Auch der ehemalige Bauhof sei voll. „Damals haben wir den Vereinen den Platz nur vorbehaltlich einer anderen Nutzung zur Verfügung gestellt“, betont Bürgermeister Stephan Vehreschild (CDU). Möglicherweise seien die Ansprüche der drei Vereine auch etwas hoch. Sie wollen eine Fläche im Ort selbst. „Es macht sich keiner eine Vorstellung davon, was das für ein Aufwand ist“, erklärt Karnevalist Edwin Sommer, „morgens um acht den Kamellenwagen in Pusemuckel abzuholen und dann noch einen Treckerfahrer zu besorgen.“

Der Bürgermeister kontert: „Dann müssen sie eben mal ein paar Euro in die Hand nehmen. Miete würden die anderen Vereine schließlich auch zahlen. Dazu Sommer: „Wir haben in unseren Reihen keine reichen Mitglieder, die uns als großzügige Mentoren aushelfen können.“ Die KG Grün-Gelb sei ein Verein für die einfachen Leute – und die seien froh, dass es im Ort dies Angebot gibt. Sommer: „Wir halten den Jahresbeitrag bei 25 Euro, damit jeder mitmachen kann.“ Miete für Lagerraum könne man sich beim besten Willen nicht leisten. Wer Fläche – mit Dach oder ohne – zur Verfügung stellen will, wird gebeten, sich bei Ramon Wiener zu melden, ☎ 0170/5549094.

Link zur Quelle: http://www.ksta.de/niederkassel/provisorischer-vereinsplatz-wohin-mit-den-karnevalswagen-,15189206,24385102.html


Provisorischer Vereinsplatz: Wohin mit den Karnevalswagen?
www.ksta.de
Seit Mitte 2011 dürfen drei Vereine einen provisorischen Vereinsplatz in Niederkassel-Ort für ihre Wagen nutzen. Doch nun müssen die Wagen weg. Innerhalb von zweieinhalb Monaten müssen die Verein nun einen neuen Platz finden.